Donnerstag, 8. Februar 2018

Psalm der Kranken

Die Psalmen, 38:

"Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn 
und züchtige mich nicht in deinem Grimm! 
Denn deine Pfeile haben mich getroffen, 
deine Hand lastet schwer auf mir. 
Nichts blieb gesund an meinem Leib, weil du mir grollst;
weil ich gesündigt, blieb an meinen Gliedern nichts heil. 
Denn meine Sünden schlagen mir über dem Kopf zusammen, 
sie erdrücken mich wie eine schwere Last. 
Mir schwären, mir eitern die Wunden 
wegen meiner Torheit. 
Ich bin gekrümmt und tief gebeugt, 
den ganzen Tag geh ich traurig einher. 
Denn meine Lenden sind voller Brand, 
nichts blieb gesund an meinem Leib. 
Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen, 
ich schreie in der Qual meines Herzens.
All mein Sehnen, Herr, liegt offen vor dir,
 mein Seufzen ist dir nicht verborgen. 
Mein Herz pocht heftig, mich hat die Kraft verlassen, 
geschwunden ist mir das Licht der Augen. 
Freunde und Gefährten bleiben mir fern in meinem Unglück 
und meine Nächsten meiden mich. 
Die mir nach dem Leben trachten, legen mir Schlingen; 
die mein Unheil suchen, planen Verderben, 
den ganzen Tag haben sie Arglist im Sinn. 
Ich bin wie ein Tauber, der nicht hört, 
wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut. 
Ich bin wie einer, der nicht mehr hören kann, 
aus dessen Mund keine Entgegnung kommt. 
Doch auf dich, Herr, harre ich.
Du wirst mich erhören, Herr, mein Gott. 
Denn ich sage: Über mich sollen die sich nicht freuen, 
die gegen mich prahlen, wenn meine Füße straucheln. 
Ich bin dem Fallen nahe, 
mein Leid steht mir immer vor Augen. 
Ja, ich bekenne meine Schuld, 
ich bin wegen meiner Sünde in Angst. 
Die mich ohne Grund befehden, sind stark.
Viele hassen mich wegen nichts. 
Sie vergelten mir Gutes mit Bösem,
sie sind mir Feind; denn ich trachte nach dem Guten.
Herr, verlass mich nicht, bleib mir nicht fern, mein Gott! 
Eile mir zu Hilfe, Herr, du mein Heil!"